So nah aber komplett neu
Das Ziel der Pilgerwanderung am 6. April suchte sich die Liturgiegruppe Amecke/Stockum in diesem Jahr ganz in der Nähe. Um 8:30 h trafen sich 43 Teilnehmer in der Stockumer Pfarrkirche, um den Tag gemeinsam zu beginnen. Mal nicht mit dem Bus unterwegs, führte von dort der Weg über den SGV Stein Richtung Recklinghausen, vorbei am hochgelegenen Kriegerehrenmal ging es dann weiter nach Westenfeld, um schließlich zur Mittagszeit die Fazenda da Esperanca (Hof der Hoffnung) in Hellefeld zu erreichen.
Im Jahr 2012 wurde das Gelände des ehemaligen Schwesternhaus zum Ort des Neubeginns für Süchtige umfunktioniert. Nach einer kurzen Begrüßung durch die Leiterin Michaela Fikus gab es für die Gruppe erst einmal Mittagessen. Im Anschluss erzählte sie dann, wie die erste von mittlerweile 140 Fazendas weltweit entstand und das der
Selbsthilfeansatz das Besondere in den anerkannten Therapieeinrichtungen ist. Alle in der familiären Gemeinschaft wohnenden Frauen sind freiwillig dort und könnten jederzeit den Hof verlassen. Jedoch scheint das auf den drei Säulen „Gemeinschaft, Arbeit und Glaube“ basierende Konzept zu funktionieren. Der Vortrag, sowie die Erzählungen einer Betroffenen, waren äußerst interessant, machten aber auch betroffen und nachdenklich.
Nach dem sich anschließenden Kaffeetrinken war Zeit zur weiteren Diskussion oder dem Besuch des Hofladens. Um 16:15 Uhr zelebrierte Msgr. Konrad Schmidt in der Hauskapelle eine gemeinsame Messe. Danach musste sich die Gruppe schon wieder verabschieden, auch wenn sicherlich noch so manche Frage gerne gestellt worden wäre, denn es stand noch der Rückweg nach Stockum bzw. Amecke bevor. Frau Fikus betonte, das Haus stände immer gerne für Besuch offen und bei einer Tasse Kaffee könnte man sicherlich die eine oder andere Frage noch erörtern. Die Eindrücke an diesem Tag waren so intensiv, dass bestimmt davon Gebrauch gemacht wird. Weitere Infos zur Fazenda: www.fazenda.de/hellefeld
Fotos: Franz-Josef Fichtel